Herr Jahn, wie viele Paar Jordans haben Sie eigentlich?

Von Pizza mit Frau Roscher, Glücksbringern und dem Schlachten bei selbstbewusstem Aussehen hat uns Herr Jahn, ein Englisch- und Geographielehrer an unserem Gymnasium, im Interview berichtet.

Welches Schulfach haben Sie früher gehasst?

Das veränderte sich immer. Eine Zeit lang war das Sport, weil: Wir mussten Turnen und ich hasse Turnen. Das konnte ich nie, werde ich nie können und will ich auch nicht können. Außerdem konnte ich Bio immer nicht leiden, weil es mich überhaupt nicht interessiert hat. Chemie und Mathe waren auch nie so meins, aber da musste man halt durch. In Englisch war ich allerdings auch nie ein glatter Einser-Schüler. In der Kursstufe hatte ich nur in einem Halbjahr eine 1, sonst war es immer nur eine 2+. Aber das lag an meiner Lehrerin, mit der es menschlich nie richtig gepasst hat.

Haben Sie früher mal gespickt?

*ironisch* Natürlich nicht… Doch, das kam schon mal vor. Einer dieser Spicker existiert sogar noch, aber ich wurde – Gott sei Dank – nicht erwischt. Tatsächlich hab’ ich mir öfter welche geschrieben, die ich gar nicht benutzt habe, weil man sich durch das ganze nochmal-Aufschreiben und Umfomulieren alles viel besser einprägt.

Was war Ihr größtes Vorbild?

Puh… Das ist eine wahnsinnig gute Frage. Ich glaube, ich hatte immer nur Vorbilder für ganz spezielle Bereiche. Mein Vater war, oder ist, auf jeden Fall ein großes Vorbild für handwerkliche Sachen und im Umgang mit Problemen, aber ein riesengroßes Vorbild für alles gab es nie.

Wollten Sie früher auch schon Lehrer werden?

Nein! Mein Berufswunsch hat sich auch immer verändert. Vor meiner Abiturzeit war ich mir relativ sicher, dass ich mal in die Werbebranche gehen möchte, deshalb hab’ ich damals viel Redaktionsarbeit gemacht. Vermutlich leite ich aus diesem Grund auch die Schülerzeitung. Kurz vor dem Abi bin ich dann auf Medizin umgeschwenkt und habe mich dafür tatsächlich auch beworben, bin aber nicht genommen worden. Zum Lehrerberuf bin ich relativ spontan gekommen, weil ich gemerkt habe, dass mir das einfach liegt. Meiner besten Freundin habe ich in der Abiphase vier mal die Woche den Stoff erklärt, da sie lange im Krankenhaus lag, und die hat ein besseres Abi geschrieben als ich.

Haben Sie Ihre Entscheidung zur Lehrtätigkeit mal bereut?

Eigentlich immer nur für einen Moment, aber im Großen und Ganzen nicht. Es ist ja ein schöner Job. Zumindest das in der Schule ist schön, das danach eher weniger.

Was haben Sie im Lockdown über Ihre Persönlichkeit gelernt?

Ich dachte bis zum Lockdown immer, dass es mir sehr leicht fällt, alleine zu sein und habe dann festgestellt, dass es nicht so ist. Das war wirklich krass. Wenn man nicht mal die Chance hat, sich mit Leuten zu treffen, ist es etwas ganz anderes, als es einfach nicht zu tun. Ich war zum Beispiel einer von den Lehrern, die jeden Morgen um 7 Uhr aufgestanden sind. Ich bin dann mit allem, was ich brauchte, in die Schule gefahren, habe dort alles fertig gemacht und zu Hause hatte ich dann frei. Ich war teilweise sechs bis acht Stunden alleine in der Schule, meistens war Frau Roscher auch da. Wir haben manchmal zusammen Pizza bestellt. Das war sehr schön.

Was haben Sie in Ihrer Schultasche, was andere nicht haben?

Verdammt, ich wollte gerade in meine Tasche gucken, aber die ist nicht hier *lacht*. Was habe ich denn da drin, was andere nicht haben? Einen Glücksbringer, aber ich verrate euch nicht, was das ist. Ich habe überall irgendwelche Glücksbringer, zum Beispiel auch einen im Auto. Ich hatte noch nie einen Unfall, als der dabei war. Einmal war der Glücksbringer nicht in meinem Auto und ich hatte einen Unfall.

Machen Sie viel Sport?

Nur so viel, wie es die Zeit zulässt. Wenn ich genug Zeit habe, dann jeden Tag. Wenn ich keine Zeit habe, wie aktuell, mache ich schon wieder seit drei Monaten nichts. Normalerweise gehe ich in der Arbeitszeit Laufen. Ansonsten habe ich mir ein paar Geräte, mit denen man so gut wie alles trainieren kann, für zu Hause angeschafft. Außerdem besteht mein Urlaub immer aus Sport, dann mache ich aber meistens die Sachen, die nur wenige Menschen tun.

Und jetzt die Frage, die uns alle brennend interessiert: Wie viele Paar Schuhe haben Sie und wie viele davon sind Jordans?

Uff, also mit Outdoor-, Wander- und Winterschuhen schätze ich aktuell um die 60-70 Paar, weil einige verkauft worden sind. Jordans habe ich vermutlich so 25 Paar, aber das schwankt immer ein bisschen.

Was ist Ihr Musikgeschmack und Ihr Lieblingslied?

Also die Musik, die hier auf Dorfpartys und im Radio läuft ist gar nicht mein Geschmack! Puh… aber es ist schwer zu sagen, was mein Lieblingslied derzeit ist… Während ich Sport mache, muss es sehr schnell sein und sonst höre ich sehr verschiedene Musik.

Wenn Sie morgen im Lotto gewinnen, was würden Sie machen?

Mh… Gute Frage! Auf jeden Fall würde ich nicht sofort mit der Arbeit aufhören, aber ich würde die Stunden stark reduzieren! Ich würde wohl auch jedes Jahr neu entscheiden, ob ich weiter arbeiten möchte. Und… ich würde Reisen gehen, viel mehr als jetzt… nach Kanada und Australien.

Welche Filme können Sie immer wieder anschauen?

Oh! Das ist eine gute Frage… Also ich könnte immer wieder den ersten Teil von »Sin City« schauen, da er vor allem cinegrafisch ein absolutes Meisterwerk ist. Außerdem kann man auch alles von Tarantino und Zack Snyder anschauen.


Erst letzte Woche wurde bekannt, dass ›smash‹ zum Jugendwort des Jahres 2022 auserwählt wurde. Um herauszufinden, wie bodenlos Herrn Jahns Jugendwort-Kenntnisse sind oder ob er diesbezüglich doch eher ziemlich lost ist, haben wir Herrn Jahn drei Jugendwörter aus der diesjährigen Top-Ten-Auswahl gegeben mit der Bitte, diese kurz zu erklären. 🤓 Los geht’s mit unserem wylden Jugendwörter-Quiz!

Herr Jahn, was ist eigentlich ein ›Macher‹?

Das ist jemand, der sich reinhängt, etwas erreichen möchte im Leben und seine Ziele auch zu erreichen versucht.

Was heißt denn ›Smash‹?

Also ich versuche es jugendfrei zu erklären: jemanden sehr, sehr gerne haben, im besten Fall lieben, denn ohne Liebe sollte man das nicht tun 🙂

… Und was bedeutet ›Slay‹?

Also vom Englischen ins Deutsche übersetzt würde es soviel heißen wie ›schlachten‹ oder jemanden verbal fertig machen. Doch das wird wohl unmöglich stimmen…


Bis auf die Erklärung zu ›slay‹ sind Herrn Jahns Jugendwortkenntnisse eigentlich ziemlich babamäßig. Kleine Nachhilfe: Wer ›slayed‹, ist besonders selbstbewusst, handelt selbstbewusst oder macht etwas sehr Spektakuläres. 😉

Zum Schluss möchten wir Herrn Jahns Entscheidungsfreudigkeit noch etwas auf die Probe stellen: Bühne frei für unsere kleine Schnellfragerunde!


Meer oder Berge? – Berge, da ich gerne wandere.

Ananas auf der Pizza oder nicht? – Ich brauche keine Ananas auf der Pizza und würde es mir auch nicht bestellen, doch man kann durchaus Pizza Hawaii essen.

Nutella mit oder ohne Butter? – Nutella mit Butter und dabei mehr Butter als Nutella.

E-Book oder normales Buch? – Ganz klar ein Buch aus Papier!

Überpünktlich oder zu spät? – Da ich meistens zu spät komme, eher zu spät. Aber natürlich wäre überpünktlich immer besser.

Eher Morgenmuffel oder Frühaufsteher? – Also unter der Woche auf jeden Fall eher Morgenmuffel… Was ich meinen Wecker immer anschreie! 🙂

Lieber Kochen oder Bestellen? – Ich koche sehr gerne, doch wenn ich keine Zeit habe was zu kochen oder ich keine Zeit und Lust habe was einzukaufen, bestelle ich auch gerne mal 🙂


Vielen Dank an Herrn Jahn, der uns alle Fragen beantwortet hat, ohne sich davor zu scheuen. Wir freuen uns, wenn ihr ihn jetzt besser kennt und ein paar neue Sachen erfahren habt. Freut euch auf das nächste Lehrerinterview! In der Zwischenzeit könnt ihr noch einmal durch unsere bisherigen Lehrerinterviews stöbern – Wie wäre es zum Beispiel mit unserem Interview mit Frau Richter?


Verfasser: Clara und Katharina
Beitragsbild: © Abizeitungs-Team Abijahrgang 2022

Clara

Clara

Clara ist seit September 2022 Teil des CottaConnect-Teams. Sie übernimmt gerne verschiedene Aufgaben aus den unterschiedlichsten Bereichen und hat großen Spaß am Schreiben.

4 comments

    1. Wie viele Paare hättest du denn erwartet? 🙂

  1. Ich hätte erwartet, dass sie niemals mit dem unterrichteten aufhören (außer sie gehen in den Ruhestand – das hat aber noch ganz viel Zeit!)
    Nicht mal, wenn sie im Lotto gewinnen würden.

    PS: sehr Smash

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.