Es ist wieder so weit, CoCo ist zurück. Nach einer langen Sommerpause starten wir doch gleich mal mit etwas sehr Aktuellem: Schönheitstrends. Sie kommen und gehen und viele wollen dem vorgegebenen Bild entsprechen. Doch wie waren die Ideale in den letzten Jahrzehnten?
Vorab möchte ich gerne noch dazu sagen, dass die Übergänge zwischen den Trends fließend verliefen und es natürlich immer Abweichungen gab. Der Artikel ist nur eine Übersicht über das allgemeine Bild.
1950: Der Körper der Frau sollte nach den Kriegsjahren voluminöse Kurven haben. Marylin Monroe war mit ihrer ,,Sanduhrfigur“ sehr angesagt. ,,Mehr ist Mehr“ prägte diese Zeit besonders. Die Sanduhrfigur bestand aus einer großen Oberweite, einer schmalen Taille und einer breiten Hüfte. Die angestrebten Konfektionsgrößen (Größen der modernen Kleidung) bei einer erwachsenen Frau waren 40 und 42. Das Makeup der Frauen in den 50er Jahren beinhaltete dicke Augenbrauen, rote Lippen, dunklen Lidschatten (leichtes smokey eye) und voluminöse Wimpern. Kleine Muttermale waren auch sehr ,,in“, weshalb sich manche Frauen eines über den Mundwinkel gemacht haben. Die Haare waren sehr voll, aber mussten auch große Locken haben und waren eher kurz geschnitten.
1960: Nur 10 Jahre später war der Körper-Trend ins komplett Gegensätzliche gerückt. Sehr dünn, keine Kurven, flacher Oberkörper und flacher Po. Dieser Trend ist durch das Model ,,Twiggy“ entstanden. Dazu wurde das Puppengesicht (große Augen) ,,in“. Wenn man diese nicht schon von Natur aus hatte, wurde eben mit Makeup nachgeholfen. Es wurden Wimpern unter dem Lid aufgemalt, der Lidschatten war auffällig und die Lippen eher hell gestaltet. Nachdem die Haare in den 50ern eher kurz wurden, sollten sie in den 60ern wieder länger sein. Wieder waren große Locken im Trend, aber die vorderen Haare nach hinten gestylt und ein Seitenscheitel durfte auch nicht fehlen.
1970: In den 70ern waren weder große Kurven noch sehr schlank sein wichtig. Hauptsache man war groß, fit und schlank; aber vor allem gesund. Der Körper einer Frau sollte Stärke und Geschicklichkeit ausstrahlen. Die Hare sollten sehr voluminös sein und doch höchstens schulterlang. Das Makeup wurde schlichter gehalten als in dem letzten Jahrzehnt. Dunkler Lidschatten, volle Wimpern und helle Lippen sollten das Gesicht der Frau schmücken.
1980: Nachdem man sich einen gesunden und sportlichen Körper in den 70ern angeeignet hatte, musste man sich 10 Jahre später nicht wieder komplett abmagern. Das Wichtigste war es schlank zu sein, aber nicht abgemagert und dürr. Dazu kam, dass nur die Frauen als ,,schön“ angesehen wurden, die eher groß waren (für heutige Verhältnisse einer Frau). Ein besonderes Vorbild war die 1,82 m große Elle Macpherson, welche zum Favoritenmodel wurde. Groß, athletisch, gesunde Kurven und lange Beine. Der Sport wurde sehr wichtig für viele, um die neue Traumfigur zu erreichen. Die Haare mussten eher lang sein und sehr kleine Löckchen haben, um eine Art ,,Mähne“ aus den Haaren zu gestalten. Teilweise wurden sie so hochgesteckt, dass es so aussah, als hätte man irgendwas in seinen Haaren versteckt. Das Makeup war nun das komplette Gegenteil der 70er. Knallig, bunt und auffällig war das Motto, das diese Zeit prägte. Somit war der Lidschatten sehr großflächig verteilt und auch sehr farbig. Die pinken Lippenstifte waren wahrscheinlich immer ausverkauft.
1990: Nun hieß es wieder Abmagern bis auf die Knochen, denn der Trend von 1960 kehrte zurück. Da dieses Jahrzehnt sowieso eher minimalistisch war, färbte sich auch das auf den Körper der Frau ab. Blasse Haut, kleiner Körper, wenig Oberweite und fast schon androgyn (=Mischung aus männlichen und weiblichen Körpermerkmalen). Nachdem die Haare in der Vergangenheit eigentlich nur lockig sein mussten, kam endlich das Zeitalter für alle mit perfekt glatten Haaren. Die Länge variierte zwischen schulterlang und kurz bis unter die Brust. Das Makeup wurde nun doch wieder schlichter. Es glich sehr dem von 1950.
2000: In den 00ern kam mal wieder das komplette Gegenteil von 1990, denn nun rückte das hervor, was sich bis heute durchgesetzt hat (nur nicht ganz so stark) – große Brüste. Je größer, desto besser. Sehr viele Frauen ließen sich operieren und auch der Push-Up-BH war das A und O der Frauen. Doch das war natürlich nicht das Einzige. Es kamen die langen Beine wieder und auch einen trainierten Körper mussten die Frauen haben. Sozusagen eine Mischung aus den 50ern, den 70ern und 80ern. Aber wenigstens die Haare durften lang und glatt bleiben. Zum Makeup ist eigentlich nur ein wenig Farbe beim Lidschatten dazu gekommen, jedoch immer noch dezent.
2010: Durch eine uns allen bekannte Frau kam nun auch ein anderes Körperteil in den Vordergrund. Ich glaube, schon wenn ich Kim Kardshian sage, wissen wir alle, wovon ich rede. Der Po wurde vor 10 Jahren mit in den Fokus der Gesellschaft gezogen. Aber er sollte nicht nur groß sein, sondern auch prall und glatt. Natürlich musste er so aussehen wie von Natur aus und selbst erarbeitet. Die Haare blieben wie sie waren, also immer noch lang. Mittlerweile konnte man variieren zwischen Locken und glatt. Das Makeup bestand nun eher aus relativ breiten und vollen Augenbrauen, farbigen Lidschatten (meistens braun oder orange mit Gold- oder Silberglitzer) und dunklen, langen, vollen Wimpern. Die Lippen wurden größer und eher hell gehalten.
2020: Nun sind wir bei dem aktuellstem Trend angekommen. Die Sanduhrfigur von vor 70 Jahren ist zurück, doch diesmal mit einem Upgrade. Zu den großen Brüsten, der schmalen Taille und dem großen Po kommt nun die ,,Thigh Gap“ (=Oberschenkellücke) dazu. Das bedeutet so viel wie, dass wenn die Füße geschlossen sind, dürfen sich die Oberschenkel nicht berühren und damit eine Lücke bilden. Diese Lücke sollte aber nicht zu groß sein, sonst ist man wieder zu dürr. Die Haare sind mittlerweile eher vielfältig, doch am angesagtesten sind lange, gewellte Haare. Das Makeup hat sich zu 2010 nicht groß geändert, nur ist diesmal ein Eyeliner dabei und die Lippen werden mehr betont.
Bevor ich diesen Artikel beende, muss ich noch etwas erwähnen. Ich weiß, dass ihr dass alle bestimmt täglich hört und ihr trotzdem eure Meinung nicht ändert, aber ich muss es nun mal sagen. Ihr seid alle so schön, wie ihr seid. Und auch, wenn ihr mit eurem Körper nicht zufrieden seid, ihr merkt doch selbst, wie unrealistisch der jetzige Trend ist und ihr habt auch gemerkt, dass es immer wieder etwas Anderes gibt. Wer weiß, vielleicht ist in 10 Jahren mal was ganz Neues im Umlauf.
Aber nochmal zu dem jetzigen: Es ist alles so unrealistisch und eigentlich nicht machbar ohne OPs und dazu ist jede von euch viel zu wertvoll, um sich auf dieses Niveau herabzulassen. Denn wenn man große Brüste und einen großen Po haben soll, wie soll man dann von Natur aus einen flachen Bauch und eine schmale Taille haben? Oder noch schlimmer die Oberschenkellücke, welche nicht machbar ist, wenn man Kurven haben soll, weil das einfach anatomisch nicht geht. Und wir Frauen können es der Gesellschaft eh nie recht machen, deshalb solltet ihr aufhören, euch an den Anderen zu orientieren. Natürlich ist es okay, immer ein Ziel zu haben, aber haltet dieses bitte auch realistisch und tut nicht Dinge dafür, die euch schaden, denn das ist es nicht wert.
100 years of beauty: Der Style der letzten Jahrzehnte | BRIGITTE.de
Das Schönheitsideal im Laufe der Zeit (stylebook.de)
https://www.bing.com/images/blob?bcid=qBMldXM-hiIGkQ
https://www.bing.com/images/blob?bcid=qI4P00Rr1SIGSw
https://www.bing.com/images/blob?bcid=qBxNBhogOSIGcQ
https://www.bing.com/images/blob?bcid=qJtr7OaU.yIGDA
https://www.bing.com/images/blob?bcid=RMNq1QGiSSIGqxcxoNWLuD9SqbotqVTdP6w
https://www.bing.com/images/blob?bcid=RBxppTkdXyIGqxcxoNWLuD9SqbotqVTdP8g
https://www.bing.com/images/blob?bcid=RMyukjLeRiIGqxcxoNWLuD9SqbotqVTdP9g
https://www.bing.com/images/blob?bcid=RJLso9gs9yIGqxcxoNWLuD9SqbotqVTdP00