Nach unserer erlebnisreichen Fahrt nach Vernon in die Normandie vom 11. bis zum 16. November 2018 fand nun der zweite Teil unseres deutsch-französischen Austausches, der Gegenbesuch, statt. Nach gut 14 Stunden Fahrt trafen unsere Austauschpartner am Sonntag um 13.30 Uhr am Gymnasium ein. Die Gäste waren natürlich etwas müde, aber die Aufregung war deutlich zu spüren. Anfängliche Berührungsängste verflogen schnell und schon fünf Minuten später befanden sich alle auf dem Weg in ihr Kurzzeitzuhause.
Die Kommunikationsschwierigkeiten hatten diesmal natürlich unsere Gäste aus Frankreich, doch dies besserte sich schnell. Aber lange ausruhen? Fehlanzeige, denn wir hatten eine straff geplante Woche vor uns!
Das Programm begann mit einem herzlichen Empfang durch unsere Schulleiterin Frau Kunath. Anschließend konnte mit Hilfe einer Führung durch die Schüler aus der Klasse 8.1 das Schulgelände erkundet und einiges über unseren Alltag am BvC gelernt werden. Nach diesem entspannten Start in den Morgen startete jedoch der normale Unterricht. Am Nachmittag fand der erste gemeinsame Ausflug statt. Der Wettergott war leider nicht auf unserer Seite und so fiel der Besuch der Sommerrodelbahn in Seiffen wortwörtlich ins Wasser! Zwei Stunden Freizeit im Herzen der erzgebirgischen Volkskunst blieben uns nun nach der Besichtigung der Schaumanufaktur Richard Gläser. Während die einen nicht genug Fotos schießen konnten, versuchten sich die anderen wenigstens ein bisschen für die Tradition zu begeistern. Nach der Rückkehr verbrachte jeder den Abend individuell in den Familien.
Auf in die Landeshauptstadt: schon der 2. Tag führte uns nach Dresden. Dort angekommen besichtigten wir zuerst das Panometer „Dresden 1945“ von Yadegar Asisi. Beim Ausblick auf das über 15 Meter hohe Kunstwerk herrschte eine bedrückte Stimmung und jeder konnte einen Eindruck über das Ausmaß der Zerstörung erhalten. Zu Fuß ging es dann einmal durch die Altstadt. Nach der kleinen Rallye mit Aufstieg zur Kuppel der Frauenkirche hieß es dann: Shoppen in der Altmarktgalerie! Leider war die Zeit viel zu knapp und ehe wir uns versahen, ging es schon zurück nach Brand-Erbisdorf.
Wie schon in Frankreich war der Mittwoch als Schul- und Familientag geplant. In den ersten beiden Stunden hatten die Franzosen Deutsch- und Musikunterricht bei Frau Streller und Frau Sieber. Viel Spaß hatten wir am gemeinsamen Sportunterricht in der dritten und vierten Stunde. Unsere französischen Gäste waren sehr beeindruckt von unserer großen und modernen Sporthalle. Den Nachmittag konnten wir uns selbst gestalten. Viele waren zusammen Bowling spielen oder im JumpHouse in Dresden. Es war ein sehr amüsanter Nachmittag.
8 Stunden Schulbankdrücken für uns und eine coole Exkursion nach Leipzig für die Franzosen: Das stand am Donnerstag auf dem Plan. Leider konnten wir nicht mitfahren, aber irgendjemand musste ja die Stellung in der Schule halten. Trotz Regen und Kälte kämpften sich unsere Austauschpartner durch die Leipziger Innenstadt, besuchten auch das Zeitgeschichtliche Forum, in dem sie viele Dinge über unsere Geschichte im Osten erfahren konnten.
Am letzten Tag hatten wir nochmal eine schöne gemeinsame Zeit in der Schule und konnten uns dann den Nachmittag frei gestalten. Orte wie die Terre Mineralia in Freiberg waren sehr beliebt und so trafen sich der eine oder andere unversehens wieder. Doch trotz – oder gerade wegen – der schönen Stunden war jedem bewusst, dass leider der letzte Abend angebrochen war.
Letztendlich hatten wir alle eine superschöne, stressfreie und vor allem lehrreiche Zeit und so war es nicht verwunderlich, dass am Tag der Abfahrt die eine oder andere Träne vergossen wurde. Eher mit französischer Pünktlichkeit ging es am Samstag um 8.15 Uhr zurück nach Vernon. So lange wir auf diese Woche gewartet hatten, so schnell ging sie auch wieder vorbei. Doch beide Seiten konnten etwas sehr Wichtiges mitnehmen: Die deutsch-französische Freundschaft ist für unsere beiden Länder sehr wichtig und Sprache sowie Herkunft trennt Menschen nicht, sie VEREINT, wenn man einander kennenlernen möchte!
von Melissa Meutzner, Klasse 9/2
und Jonathan Storch, Klasse 9/2