Nachdem Ideenfindung und Planung erledigt sind, geht es im dritten Teil dieser Minireihe um den eigentlichen Dreh. Neben allgemeinen Tipps zeige ich euch auch ein paar einfache Kamerafahrten, die euren Bildern Dynamik und Spannung verleihen.
Klappe die Erste
Versucht, wo möglich, Szenen doppelt oder noch öfter zu drehen. So könnt ihr euch später für die beste Variante entscheiden.
Wetter
Ihr solltet, solange ihr nicht drinnen dreht, möglichst darauf achten, nicht bei strömendem Regen zu filmen. Das kann zwar gut aussehen, aber ohne entsprechende Schutzausrüstung hattet ihr dann die längste Zeit eine Kamera.
Drehreihenfolge
Ihr solltet unbedingt darauf achten, eure einzelnen Aufnahmen sinnvoll zu planen. Wenn ihr eine Kulisse oder Requisite in mehreren Szenen braucht, dann solltet ihr diese hintereinander drehen, auch wenn die im fertigen Film weit auseinander liegen. Es ist also sinnvoll, bei der Reihenfolge der Aufnahmen, weniger nach der Chronologie, als vielmehr nach Kulissen und anderen Rahmenbedingungen zu gehen. Das klingt banal, spart euch aber viel Zeit.
Kameraperspektiven
Perspektivenwechsel sorgen für Spannung. Statt immer nur auf Augenhöhe zu filmen, könnt ihr zum Beispiel sehr bodennahe Aufnahmen oder Sequenzen aus der Vogelperspektive einbauen. Außerdem solltet ihr eure Entfernung zum Objekt variieren. Beispielsweise könntet Ihr mit einer sehr weiten Aufnahme einen Überblick über die Situation geben. Eine Nahaufnahme hingegen sorgt für Emotionen und eignet sich super, um Details hervorzuheben.
Kamerafahrten
Kamerafahrten, also Bewegungen, die ihr mit der Kamera macht, sind zwar etwas anspruchsvoller als statische Aufnahmen, dafür aber auch deutlich spannender und dynamischer. Je nach Equipment und Erfahrung sind natürlich unendlich viele Möglichkeiten gegeben. Im Folgenden möchte ich euch drei einfache Varianten vorstellen:
Skyfall-Shot
Der sogenannte Skyfall-Shot beschreibt einen Schwenk nach unten. Vom Himmel wird also langsam in Richtung des Geschehens geschwenkt. Die Kamera „fällt“ quasi vom Himmel, daher der Name dieser Kamerafahrt. Gerade für die Eröffnung einer Szene kann eine solche Aufnahme sehr gut funktionieren.
Follow Shot
Der sogenannte Follow Shot arbeitet frei nach dem Motto: Mir nach – ich folge euch! Gerade für Fahrt- oder Fluchtszenen bietet sich dieser Blick aus der Verfolgerperspektive an. Die Umsetzung ist je nach Situation unterschiedlich kompliziert. Grundsätzlich verfolgt die Kamera das Subjekt einfach nur. Je nach Handlung könnt ihr aber natürlich noch mit Schwenks und Stopps experimentieren.
Push In/ Pull Out Shot
Diese Kamerafahrt ist so simpel wie wirkungsvoll. Die Kamera bewegt sich einfach aufs Geschehen zu oder davon weg. Wenn ihr alleine dreht, könnt ihr diesen Effekt sogar fast adäquat im Schnitt simulieren.
Ich hoffe, diese kleine Übersicht hat euch weitergeholfen. Der letzte Teil dieser kleinen Reihe wird sich mit dem Schnitt befassen. Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß am Set.
Beitragsbild: © Pixabay
Hier gelangt ihr noch zu den bisher erschienen Teilen dieser Reihe: