Aventures Françaises: Notre Échange Inoubliable

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Ich packe meinen Koffer und nehme mit: eine Sonnenbrille, UNO-Karten und Französischkenntnisse. Alles unglaublich wichtige Dinge, die wir für unsere Reise nach Frankreich keinesfalls vergessen durften. Für uns ging es im Rahmen des Schulaustauschs nach Vernon, in eine wunderschöne Kleinstadt in der Normandie. Von diesem unglaublichen Abenteuer will ich euch jetzt berichten, also schnallt euch an, denn hier kommt unsere Geschichte voller Freude, Kultur und unvergesslichen Erlebnissen – viel Spaß 🙂


Samedi – Samstag

Am Samstagmorgen war es soweit: Bereits um 4 Uhr (viel zu früh!) klingelte mein Wecker und riss mich aus dem Bett. Schnell ein Frühstück hinuntergeschlungen, die letzten Dinge eingepackt und ab zur Schule. Pünktlich um 6 Uhr rollte unser Bus vom Parkplatz. Eine lange Fahrt lag vor uns – ganze 14 Stunden! Doch komischerweise verging die Zeit wie im Flug. Plötzlich tauchte die Spitze des Eiffelturms zwischen den Häusern auf und wir waren bereits in Paris. Die Aufregung stieg, als es hieß: „Nur noch eine halbe Stunde!“ und wir begannen, uns die wildesten Szenarien auszumalen (Spoiler: Keines davon trat tatsächlich ein). Als wir schließlich in Vernon ankamen und unsere Gastfamilien zum ersten Mal sahen, wurde uns klar, dass unsere Ängste völlig unbegründet waren. Ich wurde herzlich empfangen und sofort mit einer riesigen Portion Pizza begrüßt. Welch ein Glück…

Dimanche – Sonntag

Den Sonntag verbrachten wir in unseren Gastfamilien. Einige zogen es vor, nach Paris zu fahren, um den Louvre oder Versailles zu besichtigen. Meine Familie und ich entschieden uns stattdessen für einen Ausflug Richtung Norden ans Meer, in das bezaubernde Küstenstädtchen Étretat. Die malerischen Klippen und das azurblaue Meer verzauberten mich sofort. Nach einem entspannten Spaziergang kehrten wir in ein gemütliches Restaurant ein. Dieser Tag wird mir definitiv lange in Erinnerung bleiben. Doch auch für eine andere Person wird dieser Tag unvergesslich sein: Sie besuchte mit ihrer Gastfamilie den inhaftierten Opa in einem Gefängnis, da er fließend Deutsch spricht. Ein Erlebnis der besonderen Art…

Lundi – Montag

Am Montagmorgen durfte ich endlich etwas länger schlafen, denn mein Wecker klingelte erst um 7.30 Uhr – eine ganze Stunde später als ich es gewohnt bin. In unserer Partnerschule, dem College Saint-Adjutor, beginnt der Unterricht nämlich erst um 8.30 Uhr. An diesem Morgen stand kein normaler Unterricht auf dem Plan, sondern ein gemütliches petit-déjeuner mit typisch-französischen Backwaren. Während uns der Schulleiter begrüßte und uns einen ersten Einblick ins Schulleben gab, genossen wir unsere Croissants und Pains aux Chocolat. Danach tauchten wir drei Stunden lang in den Unterricht ein, lernten die Schule, die Schüler*innen und den Unterricht kennen. Mir fiel auf, dass es in der Schule unglaublich lebhaft zuging. Ob in der Pause oder im Unterricht, eine ruhige Arbeitsatmosphäre, wie wir sie gewohnt sind, gab es dort selten. Nach dem Mittagessen versammelten wir uns um 13 Uhr und liefen gemeinsam zum Bus, der uns nach Giverny zum Haus des Künstlers Claude Monet bringen sollte. Wir waren fasziniert von den malerischen Gärten, die sich in seinen berühmten Gemälden wiederfanden. Ein plötzlicher Regenschauer überraschte uns etwas, aber zum Glück konnten wir uns schnell wieder im Bus trocknen.

Mardi – Dienstag

Was wäre ein Besuch in Frankreich ohne einen Abstecher in die Stadt der Liebe? Am Dienstag eroberten wir Paris und seine Sehenswürdigkeiten. Unsere Tour begann bei Regen und sofort mit nassen Socken. Unsere erste Etappe: der Eiffelturm, den wir eigentlich auch besteigen wollten, allerdings fanden wir ihn leider geschlossen vor. Wir entschieden uns nicht zu warten, um wenigstes nicht komplett durchgenässt zu sein. Also begaben wir uns wieder auf den Weg in Richtung Domes des Invalides. Dort angekommen, wer hätte es gedacht, war der Himmel wieder strahlend blau. Perfekt für ein Gruppenfoto! Danach ging es zum Place de la Concorde, von dem aus wir durch den Jardin des Tuileries zum Louvre gelaufen sind. Dort hatten wir Zeit zum Essen und um (bei Bedarf) Souvenirs zu kaufen, was aufgrund des Preises nicht wirklich empfehlenswert ist. Weiter ging es in Richtung Brunnen Saint Michel, wo wir nochmal Freizeit hatten. Meine Gruppe und ich entschieden einstimmig, dass wir uns eine leckere Pariser Heiße Schokolade gönnen wollen. Gesagt, getan… Kurze Zeit später saßen wir also in einem Café und schlürften unsere Schokis. Schließlich machten wir uns auf den Rückweg, wobei wir es uns natürlich nicht nehmen ließen mit dem Bus auf der Champs-Elysée das Lied „Au Champs-Elysée“ zu singen. Herr Theurich begleitete uns auf seiner Ukulele. Das Dienstag war ein wirklich erlebnisreicher Tag. Im Nachhinein können wir sagen, dass er mit Abstand unser Lieblingstag war 🙂

Mercredi – Mittwoch

Am Mittwoch haben wir eine Stadtralley in Vernon gemacht, um das Örtchen besser kennenzulernen. In kleinen Teams haben wir uns auf den Weg in die Innenstadt gemacht, um viele Fragen rund um Vernon zu beantworten. Für allgemeine Erheiterung sorgten auch die „SAUF BUS“ Schilder. Eigentlich heißt es „außer Bus“, für uns Deutsche haben diese Schilder allerdings eine gewisse Doppeldeutigkeit… Den Nachmittag haben wir in unseren Gastfamilien verbracht.

Jeudi – Donnerstag

Am Donnerstag ging es für uns ans Meer. Zuerst besuchten wir Honfleur, ein idyllisches Hafenstädtchen. Auf eigene Faust durften wir es erkunden. Von einer Karussellfahrt über ein Riesenrad bis zu einer kleinen Kirche war für jeden etwas dabei. Gegen Mittag ging es für uns weiter an den Strand nach Deauville. Dort kühlten wir uns im Wasser ab (am besten ohne dabei nasse Hosen zu bekommen), sammelten Muscheln und aßen Eis. Die Zeit verging viel zu schnell und bald mussten wir wieder nach Hause zu unseren Gastfamilien. Honfleur und Deauville entpuppten sich als echte Perlen der Normandie, in denen man viel erleben kann. Der Tag war extrem schön, aber auch extrem anstrengend. Am Abend bin ich schließlich erschöpft und todmüde ins Bett gefallen…

Vendredi – Freitag

Der Freitag fand für uns wieder in der Schule statt. In der Mittagspause wurden die Preise der Stadtralley verliehen. Ich bin allerdings ziemlich sicher, dass eigentlich Vernon den größten Preis gewonnen hat… nämlich unsere Herzen. Den Schultag haben sicherlich alle unterschiedlich wahrgenommen. Mir ist die Musikstunde besonders in Erinnerung geblieben. Die Klasse hat einen Test geschrieben, während wir im Nebenraum ein französisches Lied mit der Lehrerin gelernt haben. Wir haben es so oft gesungen, dass ich es jetzt noch auswendig kann… Am Abend hieß es dann Sachen packen und den letzten Abend mit der Familie genießen, denn am nächsten Tag ging es für und wieder nach Hause.

Samedi – Samstag

Mit schweren Herzen, aber zahlreicher Erinnerungen traten wir am Samstag die Heimreise an. Der Abschied viel den meisten schwer, aber was soll man machen? Irgendwann mussten wir Frankreich zurücklassen und sagen: „Au revoir!“


Und so endete unsere Reise ins Land der Baguettes und Croissants. Wir kehrten zurück nach Hause, unsere Koffer voll mit Souvenirs und unsere Herzen voller Erinnerungen an eine Woche, die uns für immer in Erinnerung bleiben wird. Von den farbenfrohen Gärten in Giverny bis zu den kühlen Wellen in Deauville, von den neuen Freundschaften in der Schule bis zu den gemütlichen Abenden mit unseren Gastfamilien – jede Erfahrung ist ein kostbarer Schatz.

Ein riesengroßes Dankeschön geht an Herrn Theurich, Frau Henkel, Madame Wald und Madame Gazave, die dieses unglaubliche Abenteuer möglich gemacht haben. Ohne Ihre harte Arbeit und Ihre Hingabe hätten wir nie die Chance gehabt, so tief in die französische Kultur einzutauchen und so viel zu lernen. Natürlich möchten wir auch unseren liebevollen Gastfamilien danken, die uns mit offenen Armen empfangen haben. Ihr habt uns nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch ein Zuhause auf Zeit geschenkt!

Wisst Ihr was auch sehr wichtig für unseren Austausch war? Erasmus. Ohne die großartige finanzielle Unterstützung von Erasmus wäre er nicht möglich gewesen. Also auch an dieser Stelle nochmal: vielen Dank!

Merci beaucoup, Frankreich! Wir werden dich und all die wunderbaren Menschen, die wir getroffen haben, nie vergessen. Bis zum nächsten Mal – au revoir et à bientôt!

Clara

Clara

Clara ist seit September 2022 Teil des CottaConnect-Teams. Sie übernimmt gerne verschiedene Aufgaben aus den unterschiedlichsten Bereichen und hat großen Spaß am Schreiben.

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