Mehr als 8 Millionen Tonnen Plastik landet jährlich in den Ozeanen. Das entspricht dem Gewicht von etwa 58.000 Blauwalen. pro Jahr. Es kommt noch schlimmer: In den Ozeanen hat sich bereits ein neuer „Kontinent“, der nur aus Plastikmüll besteht und größer als Europa ist, gebildet. Und trotzdem bestimmt Plastik immer mehr unseren Alltag. Plastik ist also eine Art „stiller Feind“. Daran ist wahrscheinlich unsere Bequemlichkeit zu einem großen Teil Schuld: Morgens schnell Kaffee trinken aus einem Einweg – Coffe To Go Becher (natürlich mit Plastikbeschichtung, damit der Kaffee nicht durchweicht), dann ein schnelles Mittagessen aus ’nem Einweg – Plastikteller, im Anschluss noch shoppen gehen – ebenfalls mit randvoll bepackten Einweg – Plastiktüten.
Doch ist es wirklich nötig, seinen Alltag mit solchen Unmengen an Plastikmüll zu bestreiten?
Mit relativ wenig Aufwand kann man Einweg- Plastiktüten einsparen, indem man einfach mehrfach verwendbare Stoffbeutel mit zum Einkauf nimmt. Wasser kann man auch in Glasflaschen kaufen. Für Obst und Gemüse gibt es kleine Stoffbeutelchen.
Schwieriger wird es da schon bei Hygieneartikeln: Selten gibt es Shampoo, Cremes und Co. anders verpackt als in Plastik. Hier kann man natürlich auf Selbermachen umsteigen, das empfinden aber trotzdem noch viele als ZU aufwendig. Falls du trotzdem Interesse an selbstgemachten Pflegeprodukten hast, findest du hier Inspirationen. 😉 Außerdem enthalten viele Hygieneartikel Mikroplastik.
Als Mikroplastik bezeichnet man Plastikteilchen mit einer Größe von unter 5 Millimeter. Mikroplastik wird oft in Kosmetika beigemischt, beispielsweise als Schleifmittel (zur Entfernung alter Hautschuppen), Filmbildner, Bindemittel oder einfach als günstiger Füllstoff. Konventionelle Körperpeelings enthalten bis zu 90% Mikroplastik. Kommt man da günstiger, wenn man sich ’ne zerschnittene Plastikflasche aufträgt?!? Das Problem bei Mikroplastik: Beim Spülen gelangen die Körperpflegeprodukte samt Mikroplastik im Abfluss. Da die wenigsten Kläranlagen Mikroplastik filtern können, kommt Mikroplastik ungehindert ins Meer. Fische halten es für Plankton und essen es. Daran sterben sie entweder qualvoll oder sie werden von Fischerbooten aus dem Meer gefischt, um dann als Nahrungsmittel zubereitet auf unseren Tellern zu landen. So verzehren wir Menschen auch einen gewissen Teil an Mikroplastik; mittlerweile haben 90% aller Menschen Plastik im Blut. Oft ist es schwer, herauszufinden, ob ein Produkt Mikroplastik enthält. Da hilft die App Codecheck (hier als Website), in der man Produkte einscannen kann, um herauszufinden, ob es Mikroplastik enthält.
Aber Plastik ist nicht gleich Plastik: es gibt beispielsweise PET, PVC, LDPE und einige mehr. Sogenannte „Recycling – Codes“ auf Verpackungen weisen auf die Plastiksorte hin. In der nachfolgenden Slideshow kannst du dir einen kleinen Überblick über dier verschiedenen Arten von Plastik machen.
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Der Recyclingcode ist häufig auf Kunststoffverpackungen zu finden (siehe Abbildung). Jedem Kunststoff ist eine Nummer zugeordnet; so kann man erkennen, aus welcher Plastiksorte der Gegenstand hergestellt wurde. Welche Plastiksorte welche Nummer trägt, erfährst du in der obenstehenden Slideshow.
Hier kannst du dir gern ein zusammenfassende Video anschauen:
Natürlich sollte jeder für sich entscheiden, ob er gern damit anfangen möchte, aus Kokosöl Deocremes zu mixen oder aus Stoffresten Obstbeutel zusammenzubasteln, aber ein insgesamt bewussterer Konsum wäre teilweise wünschenswert.
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Plastiktüten: https://img.shz.de/img/incoming/crop11027336/7316393022-cv16_9-w596/imago62746299h.jpg
Mikroplastik auf dem Finger: https://www.bund.net/fileadmin/_processed_/2/7/csm_mikroplastik_finger_e6beebebaf.jpg
Obstbeutel: selbst fotografiert