Die Schulleiterin mal anders – das Interview mit Frau Kunath

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Bald schon ein halbes Jahr leitet Frau Kunath unsere Schule, aber wirklich kennenlernen konnten wir sie noch nicht. Das soll sich jetzt ändern! Wir haben ein Interview mit unserer neuen Schulleiterin geführt und sie ausgefragt über Schule, Zukunft, Interessen und haben einige spannende Dinge erfahren! Wenn ihr noch mehr über Frau Kunath, vor allem im Hinblick auf die Schule, erfahren wollt, dann schaut euch unbedingt das Video an, was wir mit ihr gedreht haben. Viel Spaß beim Kennenlernen von Frau Kunath!

An welches prägende Erlebnis Ihrer Schulzeit denken Sie auch heute noch zurück?

Mein prägendstes Erlebnis war ein sportliches Ereignis und das war in der Grundschule als ich Sportunterricht hatte. Wir haben Laufübungen in der Halle gemacht, und zwar Sprintübungen. Ich war wahrscheinlich ein bisschen schnell unterwegs in der Halle, auf jeden Fall bin ich gegen die Wand gerannt und hab mir beide Arme gebrochen!

Was ist für sie der größte Vorteil am Lehrersein?

Lehrersein hat für mich viel mit Abwechslung zu tun. Man hat jeden Tag Kontakt mit unterschiedlichen Menschen und hat jeden Tag neue Herausforderungen auf die man sich gar nicht einstellen kann. Der Tag kommt und du musst reagieren. Das ist spannend und abwechslungsreich und macht mir viel Freude! Man fängt immer wieder von vorne an und man kommt nie in ein Art Routine sondern mit Schuljahresbeginn geht es wieder neu los und man hat eine neue Chance, lernt neue Leute kennen und das ist ein großer Vorteil.

Und welchen Nachteil gibt es?

Der größte Nachteil ist, dass man niemals fertig ist. Das Lehrersein ist kein Beruf, wo ich sagen kann, ich komme 7.30 in die Schule und kann 15.00 fertig sein, sondern ich habe viele Dinge noch im Nachgang zu bearbeiten. Ich nehme Sachen mit nach Hause- nicht mal nur im Bereich Arbeiten korrigieren oder Unterricht vorbereiten- auch so im Kopf, wo man den Tag noch mal durchdenkt und durchlebt. Das beschäftigt einen auch nachmittags bei der Familie noch mal und manchmal vielleicht auch in der Nacht- man wird niemals fertig! Das ist aber nur ein großer Nachteil, wenn man damit nicht umgehen kann; wenn man nicht weiß, wie man das gehändelt kriegt, dass man auch mal eine Auszeit braucht und mal nichts von Schule wissen möchte.

Welche Tipps würden Sie angehenden Lehrern gerne geben?

Also ich würde erst mal den Tipp für diejenigen geben, die überhaupt darüber nachdenken Lehrer zu werden, ganz genau zu überlegen und zu reflektieren: Ist mein Bild vom Lehrersein, was ich ja aus Schülersicht habe, wirklich das Richtige? Hab ich überhaupt eine Idee davon, was auf mich zu kommt an Anstrengungen, an Leistungsbereitschaft, etc.? In unserer Gesellschaft ist ja oftmals dieses Bild verankert vom Lehrer, der vormittags Recht hat und nachmittags frei. Und es mag zwar mittlerweile angekommen sein, dass das nicht so ist, aber ich glaube, niemand der mal eine Weile in diesem Beruf beobachtet oder hospitiert oder das selber ausprobiert hat, hat eine Idee davon, was es bedeutet Lehrer zu sein; was das für eine körperliche aber auch geistige Anstrengung ist. Mein Tipp an alle, die Lehrer werden wollen, das mal 14 Tage oder drei Wochen intensivst selbst auszuprobieren und dann zu entscheiden: Ist das was für mich? Mit allen Dingen, die dazu gehören! Das Eine ist das Unterrichten, das Andere ist die Elternarbeit und der Verwaltungsaufwand, der noch dahintersteckt.

Nach einem anstrengenden Schultag- womit entspannen Sie sich?

Entspannung ist bei mir gerade etwas schwierig, ich habe zuhause noch ein kleines Kind, was gerade jetzt 2 Jahre alt wird und da ist nichts mit Ausruhen, weil der versteht nicht, wenn ich nach Hause komme und sage, ich möchte erst mal entspannen, weil der will dann Mama haben (lacht), aber am Besten entspannen kann ich eigentlich, wenn wir zuhause am Kaffeetisch sitzen und jeder von seinem Tag erzählt oder wenn ich die Zeit mal finde irgendetwas zu lesen oder zu schauen. Das sind so meine Dinge, die ich am Liebsten mache.

Sie haben gerade erwähnt, Sie lesen gerne. Besitzen Sie ein Lieblingsbuch, mit dem Sie alles um Sie herum vergessen können?

Ich habe kein Lieblingsbuch, aber was ich gerne lese, sind Biografien von Menschen, die irgendwie für mich interessant sind. Das sind meistens Leute, die im historisch-politischen Bereich unterwegs sind und dann lese ich auch Breitband, unabhängig von meiner politischen Ausrichtung, viele Biografien, die auf den Markt kommen. Ich habe mir jetzt zum Beispiel vorgenommen, die Autobiografie von Michelle Obama als Nächstes zu lesen, weil die ist gerade beworben.

Was war Ihr letzter Fehlkauf?

Frauen und Fehlkäufe! (lacht) Ich glaube, da können wir alle ein Lied davon singen. Ich bin so ein bisschen ein Strickjacken-Mensch, ich brauch immer noch etwas „obendrüber“ und da hab ich mich kurz entschlossen, im letzten Urlaub in Italien, ohne anzuprobieren eine Strickjacke zu kaufen und die ist schon in der Altkleidersammlung gelandet.

Sind Sie ein Hunde- oder ein Katzen-Mensch?

Ganz ehrlich, ich bin weder das Eine noch das Andere. Ich bin geboren in einer Stadt, in Plauen, und ich bin nicht mit Tieren groß geworden, außer mit einem Wellensittich. Und dann sind wir aufs Land gezogen und plötzlich gab es ein Übermaß an Tieren und ich glaube das hat mich irgendwie in so eine Art Schock versetzt, von dem ich mich heute noch nicht erholt habe, aber wenn, dann ist in unserer Familie eher der Hund die Priorität. Wir haben auch schon einen Hund gehabt, aber ich habe auch da gelernt, dass das eine anstrengende Sache sein kann.

Worauf sind Sie am meisten stolz?

Oh Gott, das ist so eine Frage, die man sich am Ende des Lebens stellt und ich stecke ja noch so mitten drin… Also stolz bin ich auf jeden Fall auf meine Familie und was wir so erreicht haben in den letzten 20 Jahren. Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder, eine große Tochter und einen kleinen Sohn, und auf das, was wir so alles organisiert kriegen. Es ist ja nun auch keine Alltäglichkeit, so ein großes und ein kleines Kind und dann meine Schulleitertätigkeit. Mein Mann ist auch noch arbeiten nebenbei- das alles unter einen Hut zu kriegen, da bin ich schon ganz stolz drauf!

Wenn Sie an Krisensituationen zurückdenken, welches Vorbild motivierte und unterstützte Sie?

Ich habe ja gerade schon mal über Rückhalt gesprochen und so eine Stelle als Schulleiter kann man nicht machen, wenn man nicht diesen gewissen Rückhalt hat; erst Recht nicht unter diesen Konstellationen mit einem Kind in der Ausbildung, dem Anderen im Kleinkindalter, beide berufstätig und so weiter. Ich habe eine Menge Rückhalt. Meine Eltern, meine Schwiegereltern, aber am Meisten mein Mann, der mich da immer unterstützt und der mir auch oftmals eine ganz andere Sichtweise mitgibt. Er ist kein Lehrer und das bringt mich manchmal in die Realität zurück, dass es auch noch ein anderes Leben neben diesem Lehrersein und der Schule gibt. Da ergänzen wir uns recht gut und da orientiere ich mich auch ganz gut an dem, was er so mitbringt aus der „wahren“ Welt. Ansonsten haben wir noch ein gutes großes Netzwerk an Freunden, die uns alle unterstützen.

 

Vielen Dank an dieser Stelle an Frau Kunath, die sich die Zeit genommen hat, mit uns zu reden und die all unsere Fragen so offen beantwortet hat! Es war eine Freude zu sehen wie intensiv sie über jede Frage nachgedacht hat und wie ehrlich sie aus ihrem Leben erzählt hat.

Frau Kunath, wir wünschen Ihnen im Namen der Schule viel Freude und Glück am Cotta und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit!

 

Hier der Link zum Video des Interviews: https://www.youtube.com/watch?v=35oH1PMXUmo

 

 

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