Wie in jedem Jahr ging es für die 9er auch in diesem Jahr vom 28. Februar bis zum 8. März in die an der englischen Südküste gelegene Stadt Bournemouth.
Wir können auf eine spannende, witzige, ereignisreiche Zeit auf der Insel zurückblicken, die wir euch hier zusammengefasst haben.
Tag 1 – Die erste kleine Überwindung 😉
Nach einer eeewigen Busfahrt an die englische Südküste, die hier einfach aus Mangel an Spannung nicht als einzelner Tag aufgezählt ist, kamen wir dank der Beiden tollen Busfahrer endlich in Bournemouth an. Bevor sich die Ersten ernsthafte Gedanken über die Aussprache von „Bournemouth“ machen konnten, hielt der Bus schon an der englischen Schule – der „Cavendish School of English“. Dort gab es eine kurze Einweisung in unseren Ausflugs- und Stundenplan (Ja, es wird Englisch unterrichtet!) und einen Stadtplan von Bournemouth. Später sollten uns dann die Gasteltern abholen, aber um diese Zeit zu überbrücken, sind wir gemeinsam mit unseren Lehrern Frau Dresig, Frau Storch und Herr Jahn in die Innenstadt von Bournemouth gegangen, um dort ein „Town Quiz“ zu lösen. Der Clou: Viele der Fragen konnte man nicht einfach googeln, sondern man musste Passanten ansprechen. Das kostete anfänglich natürlich fast allen etwas Mut – kaum war man in England, musste man sich schon mit Engländern unterhalten -, aber schnell verflog die Angst vorm Sprechen und man merkte, dass es eigentlich gar nicht so schwer ist, auf Englisch zu sprechen und das Englisch der Einheimischen zu verstehen und vor allen Dingen, wie freundlich Engländer sind! Nachdem alle Fragen, die von „Wie heißt der Bach, der durch die Lower Gardens fließt?“ bis zu „Was ist das Besondere hier in der Fußgängerzone im Winter?“ reichten beantwortet waren, hatten wir noch kurz Zeit, uns in der idyllischen Innenstadt von Bournemouth ein wenig umzuschauen – zwischen Strand, Park und Fußgängerzone gab es viel zu entdecken! Spielehalle, Feuerkünstler, Pier, Eichhörnchen – man merkte, wie belebt Bournemouth ist!
Am Nachmittag ging es dann in die Gastfamilien, die uns an der Schule abholten. Das war natürlich ziemlich aufregend, da eben alle Familien für sich ganz individuell sind – von der 4- Kinder- 3- Hunde- Familie bis zum Rentnerehepaar war natürlich alles dabei. Ziemlich witzig war es dann auch, sich über das Essen in den Gastfamilien auszutauschen.
Tag 2 – University calls!
Tag 2 führte uns in die berühmte Universitätsstadt Oxford. Die dortige renommierte Universität hat – sage und schreibe – 38 unterschiedliche Universitäten! Dank unserer Tourguidin Branda konnten wir einen kleinen Einblick in dieses gigantische Netzwerk erhalten. Vorbei an der Bodleian Library, in der jedes in England gedruckte Buch hinterlegt ist und somit über 176 Regalkilometer verfügt, ging es dann in die Innenstadt, wo wir nach einer kurzen gemeinsamen Erkundungstour Freizeit bekamen. Dort stieß auch Frau Schmidt,S. auf uns.
Zum Schluss ging es in eines der 38 Colleges, nämlich in das Christ Church College. Nicht vorrangig wegen der imponierenden Architektur, sondern weil dort Teile von Harry Potter- Filmen gedreht wurden, wie zum Beispiel in der großen Halle, die Teil von Hogwarts ist.
Tag 3 – London, city of dreams
Nach einem aufregenden Samstag ging es am darauffolgenden Tag schon zum 1. Mal in die Hauptstadt, nach London.
Einen Schwerpunkt zur Besichtigung bildete hier die berühmte City of Westminster rund um den Buckingham Palace.
Vorbei ging es in einem 13- Kilometer- Marsch an roten Telefonzellen, schwarzen Taxis, den Spitzen des Hyde Parks, Guards, dem Piccadilly Circus mit den markanten Reklametafeln, der Londoner Chinatown bis zum Stadtteil South Kensington.
Dort besuchten wir – je nach Wahl – entweder das Natural History Museum oder das Science Museum. Viel Zeit zum Bestaunen der gigantischen Exponate blieb nicht, denn wir mussten an diesem regnerischen Sonntag wieder zurück nach Bournemouth, wo wir einen Abend zur freien Verfügung hatten.
Tag 4 – The Duty calls!
Am Montagvormittag hatten wir noch einmal die Gelegenheit, Bournemouth auf eigene Faust zu erkunden. Trotz Kälte gingen einige am Strand barfuß und trauten sich sogar, ein Stück ins Wasser zu laufen. Das erste Ziel Vieler war es natürlich, erst einmal extrem natürlich aussehende Fotos für Instagram zu knipsen. Danach teilte sich die Menge wieder: während die Einen der Spielehalle am Strand einen erneuten Besuch abstatteten, genossen die Anderen lieber die Ruhe in den Lower Gardens oder nutzten die Zeit für eine ausgiebige Shoppingtour in englischen Modeläden.
Am Nachmittag hieß es dann zum 1. Mal: Schulbank drücken! Nach der Klasseneinteilung in Niveaugruppen (B1 und B2) hatten wir von 13:10 Uhr bis 17:35 Uhr 6 Unterrichtsstunden bei englischsprachigen Lehrern. Der Fokus lag klar im Sprechen, es gab viele Spiele, die den Unterricht zwischendurch auflockerten.
Tag 5 – Magna Carta
An Tag 5 hatten wir bereits um 8:25 Uhr Schulbeginn, sodass wir am Nachmittag Zeit für eine Exkursion hatten. Diese führte uns nach Salisbury, wo wir zuerst die Salisbury Cathedral besichtigten.
In dieser Kathedrale mit dem höchsten Kirchturm ganz Großbritanniens befindet sich eines der wenigen Originale der Magna Carta, ein 800 Jahre altes Dokument, in dem sich der König zum allerersten Mal dem Gesetz unterwarf.
Was für den Einen hochinteressant war, war für den Anderen langweiliger als eine dreistündige Dokumentation zu neuesten Forschungsergebnissen zum Minnegesang vor 1175, sodass einige die Zeit ausschließlich damit verbrachten, mit dem Taufbecken zu spielen, auf der Mini- Orgel in der Ausstellung zu klimpern oder den Souvenirshop zu durchforsten.
Anschließend gab es wieder Freizeit in Salisbury, welche viele dazu nutzten, Geschäfte zu besuchen, welche es in Deutschland nicht gibt, wie zum Beispiel McDonalds.
Zum Ausklang des Tages haben wir uns noch im Schulkino den Film „The Greatest Showman On Earth“ angesehen.
Tag 6 – Stop The Blood!
Nach unserer 6-stündigen Englischunterrichtslektion am Morgen ging es an diesem Tag zur Halbtagsexkursion in die Hafenstadt Portsmouth.
In der 215.000-Einwohner-Stadt besichtigten wir das Museumsschiff HMS Victory, das älteste Schiff im britischen Marinedienst. Im vollständig begehbaren Schiff konnte man sich während des Laufens durch die zahlreichen Decks mit niedriger Deckenhöhe ein gutes Bild über die Zustände
während der Seeschlachten machen.
Beim Begehen der unteren Decks begegneten wir dem Schiffsbarbier, der auch für Amputationen zuständig war. Herr Jahn fiel ihm gleich zum Opfer:
Tag 7 – Einstein
Am Donnerstagmorgen hatten wir unsere letzte 6- stündige Englischstundeneinheit, nach der wir alle unsere persönlichen Zertifikate und Leistungseinschätzungen überreicht bekommen haben. Das Feedback zum Unterricht war gemischt: Die Meinungen reichten von „Kindergarten!“ bis hin zu „Ich fand es eigentlich ganz gut, dass besonders das Sprechen geübt wurde.“, wobei zweiteres deutlich überwog. Als Ausflug stand heute Stonehenge auf dem Programm. Bei starkem Wind machten wir uns -diesmal ohne Guide- auf den Weg zum berühmtesten Steinkreis der Welt. Als wir dort, mitten im nirgendwo, ankamen, ging es mit dem Shuttlebus weiter, der uns direkt vor das Bauwerk fuhr. Da es dort relativ flach war, sah man den Kreis schon von weitem – imposant ragten die Steine hervor. Wenn man den Hintergrund zu Stonehenge
kennt, ist dieser Ort einfach nur beeindruckend, bessere Windverhältnisse wären aber in jedem Fall wünschenswert gewesen. 😉
Nach einem kurzen Aufenthalt unter Beobachtung der wirklich strengen Securitymitarbeiter besuchten wir noch das neu gebaute Stonehenge Visitor Centre, welches die Geschichte hinter Stonehenge auf verschiedene Weisen verständlich machte.
Doch das (für viele zumindest) Highlight des Tages stand noch aus: als kleinen „Abschluss“ der Sprachreise gab es dann später noch einen Karaokeabend. Durch einen schlauen Tipp unserer Busfahrerin Heidi ließen wir uns Pizza an die Schule zum Karaokeabend liefern, während wir ausgelassen Lieder singen konnten. Am Anfang war die Stimmung noch etwas verhalten, aber spätestens nachdem der Song „Geh Mal Bier Holen“ performt wurde, lockerte die Stimmung auf. Als dann auch die Lehrer den Song „Summer of ’69“ zum Besten gaben, war der Groschen dann endlich bei allen gefallen, dass es nicht wirklich peinlich ist, gemeinsam etwas vorzusingen, sodass die Zeit dann schlussendlich viel zu schnell verging und die letzten Liederwünsche schon gar nicht mehr berücksichtigt werden konnten.
Tag 8 – London again
Am Freitag hieß es dann schon wieder: Abschied nehmen! Nach einer reichlichen Woche in den Gastfamilien fiel das manchen schwerer, als ursprünglich angenommen. Trotz dem ein oder anderen Gaumengraus war es (zumindest in den meisten Familien) gar nicht mal so schlecht – und WLAN gab es ja auch… 🙂
Nach einem letzten, kurzen Halt an der Schule, um unser Lunchpaket für die Heimfahrt und unsere Tourguidin abzuholen, ging es ein zweites Mal nach London. Nachdem wir unseren Bus in der Nähe der O2- Arena abstellten, fuhren wir gemeinsam mit der Londoner U-Bahn, der Tube, in das Zentrum von London. Diesmal erkundeten wir eher den östlichen Teil Londons rund um Big Ben und London Eye. Nach einer kurzen Führung durch den Stadtteil Westminster hieß es: „Tschüss, bis heute Abend, ihr habt jetzt Freizeit!“
In kleinen Gruppen hatten wir nun die einmalige Gelegenheit, London ganz auf eigene Faust zu entdecken – das sogar mit der Tube!
Und wieder einmal war jeder für sich sehr individuell unterwegs: London Eye, Dungeon, Tower Bridge, Camden Market, Westminster Abbey, St Paul’s Cathedral, Tower of London – das Spektrum an Sehenswürdigkeiten, die an diesem Tag durch uns 9er gestürmt wurden, war gewaltig.
Erst von diesem Tag an hatten die Meisten eine Vorstellung von der Größe Londons – der westliche Teil Londons hat einen völlig anderen Charakter als der östliche Teil.
London ist sogar so groß, dass uns einer in der Tube direkt mal verloren ging … ups! 😉
Fest steht aber eines: So unterschiedlich das Erlebte an diesem Tag, gab es doch eine Gemeinsamkeit: alle hatten einen extrem schönen Tag! (Außer vielleicht die, die wegen des verlorenen Ausweises zur Botschaft mussten … 😉 )
Nach dem abendlichen Treff am Piccadilly Circus, bei dem wir glücklicherweise alle wieder vollzählig waren, traten wir dann auch wieder die Heimreise an, bevor es dann am Montag wieder hieß: Schule!
Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bei allen bedanken, die diese Sprachreise zu eine gelungenen Fahrt gemacht haben – DANKE an die Lehrer, an die Busfahrer, an die Lehrer in England, an die Guides und nicht zuletzt auch an unsere Gastfamilien.
Bildquellen: alles ausschließlich eigene Fotos von Frau Schmidt, S. beziehungsweise Julius Böhme.