Im November haben wir uns es zur Aufgabe gemacht, euch unsere größten Anliegen zu präsentieren, zu denen man NEIN sagen muss. Mir liegt vor allem die Gleichberechtigung aller Menschen und damit Respekt und Toleranz am Herzen und deswegen sage ich nein! zu Rassismus. Dass Rassismus schlecht und vor allem sehr unlogisch ist, ist den meisten klar. Wissenschaftler haben jetzt allerdings bestätigt, dass es nicht einmal verschiedene genetische Rassen gibt, und dass sich die Rassen aus dem Rassismus herausgebildet haben – und nicht andersherum. Die Rassentrennung ist also nichts weiter als ein soziales Konstrukt – noch ein Grund mehr, sich gegen Rassismus stark zu machen! Denn sollte man nicht meinen, in unserer globalisierten, modernen Welt, sind wir Menschen offen gegenüber anderen, haben keine Vorurteile und diskriminieren Menschen nicht mehr, nur weil sie anders aussehen als wir? Rassismus ist selbst in einem fortschrittlichen Land, wie Deutschland, immer noch so ein großes Problem. Selbst Spitzensportler mit dunkler Hautfarbe müssen sich Buh-Rufe und Affengeräusche anhören. Dass für manche Menschen wirklich die Hautfarbe mehr als die sportliche Leistung zählt, finde ich sehr traurig, vor allem im 21. Jahrhundert.
Aber Deutschland hat längst nicht so viele Probleme mit Rassismus, wie zum Beispiel die USA. Wenn ich lese, dass ein junger Afroamerikaner mit 20 Schüssen getötet wurde, weil die Polizei dachte, sein Handy wäre eine Waffe, frage ich mich: Wie viel Schüsse hätte wohl ein weißer Mann abbekommen. Gar keinen? Nur einen ins Bein? Sollte ein Schuss nicht reichen? Was veranlasst die Polizisten, ohne Vorwarnung, zwanzigmal auf einen jungen Menschen zu schießen! Und wenn euch das Beispiel zu drastisch ist, dann denkt mal an einen Film, in dem es um dunkelhäutige Menschen geht. Werden diese als komplexe Persönlichkeiten dargestellt? Geht es um sie nicht nur im Zusammenhang mit weißen Menschen? Wird von ihnen auch im positiven Kontext berichtet? Es gibt nur sehr wenige Filme, die diese Fragen mit Ja beantworten.
Wie weltoffen und modern ist unsere Welt nun wirklich?
Ich hoffe, dass sich in den nächsten Jahren einiges im Bezug auf Diskriminierung und Rassismus ändert, aber eines ist klar – von selbst wird sich nichts tun. Deshalb ist es unsere Aufgabe, rassistischem Denken entgegenzuwirken – angefangen bei uns selbst und den Kleinigkeiten des Alltags. Rassismus fängt schon an, wenn wir uns nur unwohl fühlen, in Gegenwart von dunkelhäutigen Menschen, oder wenn wir Vorurteile gegen Ausländer haben, obwohl wir sie nicht einmal kennen. Dieses Verhalten ist nicht unbedingt unsere Schuld. Es wurde in Jahrhunderten von der Gesellschaft nicht anders vorgemacht. Aber es ist unsere Schuld, wenn wir es nicht überdenken; wenn wir nicht versuchen mit mehr Offenheit anderen Menschen entgegenzutreten. Das klingt erst mal schwer, weil man nie weiß auf welche Menschen man sich dort einlässt – welcher Hautfarbe auch immer. Aber es ist notwendig auf dem Weg in eine offene und tolerante Gesellschaft, in der die kulturellen und ethnischen Unterschiede des anderen nicht nur respektiert, sondern auch geschätzt werden. Deswegen ist mein Wunsch diesen Monat im No!vember, aber auch zu jeder anderen Zeit: Sagt NEIN! zu Rassismus und Rassisten und traut euch, eure Stimme für andere Menschen zu benutzen!
Schreibt uns gerne eure Erfahrungen mit Rassismus in die Kommentare oder erzählt uns wozu ihr nein sagt!