Hallöchen ihr kleinen Weihnachtswichtel, schön, dass ihr wieder da seid. Um euch die Zeit bis zum heiligen Abend etwas zu verkürzen, gibt es heute hinter dem Kalendertürchen eine Kurzgeschichte für euch. Viel Spaß beim Lesen.
Der kleine Christbaum
Es war einmal ein Tannenbaum in einem dichten Wald. Er war tief traurig, denn alle Bäume um ihn herum waren gigantisch. Zumindest aus der Sicht des kleinen Bäumchens, denn der maß gerade einmal die Höhe eines Menschen. Die großen Tannen unterhielten sich ständig über die Sicht, den Himmel oder die weihnachtliche Stadt in der Ferne. Das kleine Tannenbäumchen konnte niemals mitreden und das bedrückte ihn sehr. Eines verschneiten Wintertages wurde es aus seinen trübseligen Gedanken gerissen. “Der ist doch schön, oder nicht?” kreischte ein auf und nieder springendes Mädchen. Ein Mann, der offensichtlich ihr Vater war, musterte das Tannenbäumchen genau und verkündete schließlich: “Ja Schätzchen, dieser wird unser Christbaum”, “Ein Christbaum? Was ist denn ein Christbaum?”, fragte sich das kleine Bäumchen, bis es sich plötzlich in einem Wohnzimmer wiederfand. Der Vater schleppte in diesem Moment einige riesige Kisten voller klimpernder Kugeln, Lichtern und ganz viel Glitzer in den Raum. Eine ganze Stunde sprang die Familie um das Tannenbäumchen. Schließlich setzte man ihm einen Stern auf seine schnurgerade Spitze und zündete die Lichter auf seinen Ästchen an. Auf einmal fühlt sich der Christbaum so hübsch wie noch nie zuvor. “Wenn mich die Bäume aus dem Wald jetzt sehen könnten, wären sie sprachlos. Ich bin etwas, wozu sie nie in der Lage wären. Ich bin ich, ein glücklicher Christbaum in einem beschaulichen Wohnzimmer.”
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